Das Handy im Auto kann nicht nur Unfälle verursachen. Kombiniert mit dem richtigen Zusatzgerät und einer entsprechenden App rettet es möglicherweise Leben – oder macht zumindest das Melden eines weniger schweren Unfalls erheblich einfacher. Die deutsche Versicherungswirtschaft hat im April ein automatisches Notruf-System vorgestellt, das in nahezu allen Autos eingesetzt werden kann - Kfz-Versicherer wie die R+V beteiligen sich daran. Im Auftrag des Wiesbadener Unternehmens hat 3m5. die sogenannte Unfallmelde-App angepasst.
Kernstück des Notruf-Systems ist ein Stecker für die 12-Volt-Buchse im Auto. Beschleunigungssensoren im Stecker erkennen eine Kollision und die Stärke des Aufpralls. Registriert der Stecker einen Unfall, sendet er diese Information an die Unfallmelde-App auf dem Smartphone des Autofahrers. Die App meldet den Unfall, die aktuelle Position des Fahrers und die letzte Fahrtrichtung an eine Notrufzentrale. Gleichzeitig wird eine Sprechverbindung zwischen der Notrufzentrale und dem Autofahrer am Unfallort hergestellt. Im Fall eines schweren Unfalls leitet die Notrufzentrale sofort Rettungsmaßnahmen ein. Die Rettungskräfte, so die Hoffnung, sind so schneller am Unfallort sein als bisher.
Kunden, die bei der R+V eine Autoversicherung haben, bekommen die App und den Unfallmeldestecker kostenlos von ihrer Versicherung zur Verfügung gestellt.
Registriert der Unfallmeldestecker nur einen leichten Aufprall oder löst der Autofahrer einen manuellen Pannenruf aus, nimmt der jeweilige Kfz-Versicherer den Unfall auf und organisiert Hilfe.
„App und Stecker konnten ihre Leistungsfähigkeit bereits mehrfach bei Verkehrsunfällen unter Beweis stellen. Nachdem wir geklärt haben, dass kein Personenschaden vorliegt, haben wir die Bergung des Fahrzeugs organisiert und die Weiterfahrt durch ein Ersatzfahrzeug sichergestellt – und das alles innerhalb von weniger als 1 Stunde. Unsere Kunden sind durch die wahrgenommene Leistung begeistert.“
Der Unfallmeldedienst hilft den Autofahrern nicht nur bei einem schweren Unfall, sondern auch bei Blech- und Bagatellschäden oder Pannen. Registriert der Unfallmeldestecker nur einen leichten Aufprall oder löst der Autofahrer einen manuellen Pannenruf aus, nimmt der jeweilige Kfz-Versicherer den Unfall auf und organisiert Hilfe. Für den Unfallmeldedienst hat die Versicherungswirtschaft eng mit den Technologie-Unternehmen Bosch und IBM zusammengearbeitet. Bosch entwickelte den Unfallmeldestecker, IBM programmierte die Unfallmelde-App und schuf die notwendige IT- und Kommunikationsinfrastruktur.
Auf diese App setzte 3m5. auf und passte sie an die Bedürfnisse der R+V an. Das Ergebnis ist eine unkomplizierte und robuste Lösung, die sich zudem durch größtmögliche Datensparsamkeit auszeichnet. Verläuft die Fahrt störungsfrei, werden keine Daten an die Notrufzentrale übertragen. Das Smartphone sendet Daten nur nach einem Unfall oder einem manuellen Hilferuf – und auch dann übermittelt es nur wenige Informationen. Rückschlüsse auf die Fahrweise zu ziehen, ist mit dem Unfallmeldedienst ebenso unmöglich, wie Bewegungsprofile zu erstellen. Die Unfallmelde-App gibt es für Android-Smartphones (ab Version 2.3.4) und für iPhones (ab Modell 5 und iOS 8).
Die Datenübertragung zwischen Unfallmeldestecker und Smartphone funktioniert über eine Bluetooth-Verbindung. Über eine USB-Buchse kann der Unfallmeldestecker das Smartphone während der Fahrt auch aufladen.
Dieses Projekt wurde von unserer TYPO3 Agentur in Frankfurt erfolgreich umgesetzt.