Augmented Reality für alle Fälle

Augmented Reality kommt immer öfter in unserer Alltags-Reality an

Das, was Experten kurz "AR" nennen, ist nichts anderes als die Verknüpfung von realer Welt und virtuellen bzw. elektronischen Zusatzinformationen. Reale und virtuelle Welten verschmelzen. Synonyme Begriffe sind "Mixed Reality" oder "Enhanced Reality". (Link)

Das erfolgreichste Beispiel findet oder fand sich auf jedem dritten Smartphone der Welt: Pokomon Go von Nintendo verzeichnet bis dato 750 Millionen Downloads (Link). In dem Spiel müssen kleine Monster in der realen Welt gefangen und bekämpft werden. Dabei wird die reale Außenwelt durch die Kamera auf dem Bildschirm des Smartphones angezeigt, darin bewegen sich dann die Monster. (Link)
 

Pokemon Go

 

Die Vorteile von Augmented, also "angereicherter", Reality liegen auf der Hand. In jeder Situation benötigen wir bestimmte Informationen, um uns zu informieren, zu kommunizieren, zu interagieren oder Entscheidungen zu treffen.

Neben der Einblendung von nützlichen Informationen, z.B. bei der Reparatur von Maschinen oder Hinweise zur Navigation, können auch fiktive Elemente eingeblendet werden, wie bei Pokemon Go. Bei Augmented Reality vermischen sich nicht nur die reale und virtuelle Welt, sondern auch echte und ausgedachte Elemente.

Durch die Ortbestimmung des Smartphones und die Art der Nutzung kann nicht nur der Ort sondern auch gerade der jeweilige Kontext hergeleitet werden.

Mit AR darf aber nicht nur die Nutzung per Smartphone oder Tablet verbunden werden, gerade neue Brillen mit einer integrierten Darstellung von Informationen machen eine natürliche Nutzung in einer realen Umgebung leicht möglich. Intel hat vor wenigen Wochen einen ersten Prototyp seiner Datenbrille Vaunt vorgestellt.

Exclusive: Intel's new smart glasses hands-on

Die nur 50 Gramm schwere Brille projiziert die zusätzlichen Informationen auf die Netzhaut. Die Interaktion soll zum einen sprachgestützt erfolgen und zum anderen werden auch Kontext-Informationen genutzt, um die passenden Daten einzublenden. So erkennt die Brille selbst bestimmte Objekte und Sachverhalte und blendet dementsprechend unterstützende Informationen ein. So sieht beispielsweise der Nutzer ein Restaurant auf der anderen Straßenseite und bekommt automatisch die Speisekarte und einen möglichen Voucher angezeigt. (Link)

Denkbar ist auch, dass unser Lese- und Navigationsverhalten im Internet dadurch unterstützt wird bzw. sich verändert. So kann beim Lesen von Artikeln auf Internetseiten automatisch eine Preview der Hyperlinks eingeblendet werden.

Wenn man davon ausgeht, dass es sinnvoll ist, zu jeder realen Situation bestimmte Informationen zu haben, wird es unzählige Anwendungsszenarien für Augmented Reality geben.

 

Augmented Reality – Entwicklungskits

Neben der Entwicklungsumgebung ARKit von Apple hat vor kurzem Google das Entwicklungskit ARCore 1.1 vorgestellt. Mit dieser Programmierumgebung können nun App-Entwickler leicht Augmented-Reality-Apps umsetzen.

Drei Funktionalitäten des ARCore helfen konkret dabei, Objekte oder Daten in ein reales Bild zu integrieren: (Link)

 

  • Die Erkennung der Größe realer Objekte und deren Struktur sorgen dafür, dass passgenau digitale Objekte integriert werden können.
  • Durch die Verfolgung der Bewegungen des Smartphones bleiben die Objekte automatisch im realen Bild an dem jeweiligen Ort.
  • Auch können leicht Lichtquellen bestimmt werden, damit der Schattenwurf der digitalen Objekte passend ist.

Beispiel AR-Anwendung mittels ARCore

 

Die AR-Apps können dann in dem Android Emulator getestet werden. Damit ist sowohl auf Apple als auch auf Android eine Basis geschaffen, um leicht für vielfältige Situationen die passende AR-Anwendung zu realisieren.

 

Augmented und Virtual Reality im Handel

Die Verknüpfung mit dem Handel liegt auf der Hand. So hat Alibaba für das amerikanische Warenhaus Macy's einen virtuellen Shopping-Kanal entwickelt, damit Kunden virtuell bei Macy‘s bummeln und einkaufen können. (Link)

Buy+ The First Complete VR Shopping Experience

Einige Hersteller, wie Ikea oder Zara, bieten mittlerweile AR-Apps an, damit das Einkaufen im stationären Handel durch Augmented einen zusätzlichen Mehrwert bekommt. (Link)
 

Beispiel für AR im Handel

 

Die Technologie ist da. Bei der Beurteilung über einen möglichen Einsatz müssen auch die Kosten der Umsetzung vor dem Hintergrund der jeweiligen Umsatzrendite betrachtet werden. So beträgt diese beispielsweise bei H&M ~8% (Berliner Zeitung 28.03.2018, S. 7), im Möbel-Einzelhandel ~1,7% (BVDM Möbel Taschenbuch 2018, Seite 236) oder im Lebensmitteleinzelhandel nur knapp 1% (WUV werben & verkaufen Nr. 11, 14.03.2016, S. 34f.).

 

Handlungs­empfehlungen

Ausgehend davon, dass in jeder Situation zusätzliche Informationen nützlich sind, sind Augmented Reality - Anwendungen eine gute Möglichkeit, genau diese Daten passgenau zu integrieren. Die Entwicklungskits sind da, um notwendige Werkzeuge und Entwicklungsplattformen einheitlich zur Verfügung zu stellen. Somit sind beide wesentliche Erfolgsfaktoren gegeben: Mehrwerte & Technologie.

Durch diese Mehrwerte entsteht eine Kundenbindung, sowohl eine faktische als auch eine emotionale. Genau dieses stellt den wahren Nutzen für die Anbieter von AR-Apps dar.

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